Mikroplastik – eine unsichtbare Gefahr für unser Gehirn?

Mikroplastik im Gehirn? Aktuelle Studie zeigt beunruhigende Erkenntnisse – warum besonders ältere Menschen jetzt handeln sollten.

Mikroplastik besteht aus winzigen Kunststoffpartikeln, die kleiner als 5 Millimeter sind – und sie sind überall: im Wasser, in der Luft und in unserer Nahrung. Studien zeigen, dass wir im Schnitt etwa einen Esslöffel Mikroplastik pro Wocheaufnehmen – unbemerkt, aber regelmäßig.

Das Problem betrifft uns alle, denn die Partikel können sich im Körper ablagern und möglicherweise die Gesundheit beeinträchtigen. Besonders im Alter sollte man genauer hinschauen.

Besonders ältere Menschen sollten wachsam sein: Mit zunehmendem Alter verändern sich die Schutzmechanismen unseres Körpers, wodurch potenziell gesundheitsschädliche Stoffe leichter Schaden anrichten können.


Lebensmittel Tabelle: Wo steckt besonders viel drin?

Eine Vielzahl von Studien hat gezeigt, dass sich Mikroplastik in vielen alltäglichen Lebensmitteln nachweisen lässt. Dabei variiert die Belastung stark. Hier ein Überblick:

Lebensmittel mit hoher Mikroplastik-BelastungLebensmittel mit niedriger Mikroplastik-Belastung
Meeresfisch (z. B. Kabeljau, Makrele)Regionale, saisonale Obstsorten
Meeresfrüchte (z. B. Muscheln, Garnelen)Leitungswasser (gefiltert)
Tafelwasser in PlastikflaschenTafelwasser aus Glasflaschen
MeersalzSteinsalz oder Himalayasalz
Fast Food / stark verpackte FertigprodukteSelbstgekochtes mit frischen Zutaten

Hinweis: Die Belastung kann je nach Herkunft und Verarbeitung stark schwanken.


Neue Forschungsergebnisse: Mikroplastik wandert ins Gehirn

Eine aktuelle Studie der Medizinischen Universität Wien hat erstmals gezeigt, dass Mikro- und Nanoplastikpartikel aus Polystyrol – einem weit verbreiteten Kunststoff, der beispielsweise in Lebensmittelverpackungen verwendet wird – die Blut-Hirn-Schranke überwinden können. In einem Tiermodell wurden winzige Polystyrol-Teilchen bereits zwei Stunden nach der Aufnahme im Gehirn nachgewiesen.

Die Forschenden identifizierten eine bestimmte Oberflächenstruktur, die sogenannte biomolekulare Korona, als entscheidend für das Überwinden der Blut-Hirn-Schranke. Diese Erkenntnis liefert eine wichtige Grundlage für weitere Untersuchungen zum Schutz von Mensch und Umwelt.


Was bedeutet das für den Menschen?

Auch beim Menschen ist Mikroplastik bereits in Stuhlproben und Gewebeproben nachgewiesen worden. Die Partikel gelangen über verschiedene Wege in unseren Körper – insbesondere über Nahrungsmittel, Getränke und die Atemluft. Noch sind die gesundheitlichen Folgen nicht abschließend erforscht, doch erste Hinweise geben Anlass zur Sorge:

  • Mikroplastik kann Entzündungsreaktionen im Körper auslösen.
  • Es steht im Verdacht, das Immunsystem zu belasten.
  • Mögliche Zusammenhänge mit chronischen Krankheiten und neurologischen Störungen (wie Depressionen, Demenz) werden untersucht.


Warum das Thema besonders für ältere Menschen wichtig ist

Mit dem Alter verändert sich der menschliche Körper – auch in Bezug auf die Aufnahme und Verarbeitung von Schadstoffen. Die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, die das Gehirn vor äußeren Einflüssen schützt, kann bei älteren Menschen durchlässiger werden.

Ein weiterer Aspekt ist die Ernährung: Ältere Menschen nehmen oft weniger Nährstoffe auf, obwohl der Bedarf an bestimmten Vitaminen und Spurenelementen gleich bleibt oder sogar steigt. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bringt es auf den Punkt:

„Gerade im Alter ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung besonders wichtig, da sie einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung von Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit leistet.“
— Quelle: BMEL – Ernährung im Alter

Das bedeutet: Wer sich im Alter bewusst ernährt und Belastungen wie Mikroplastik vermeidet, stärkt aktiv seine Gesundheit – auch im Hinblick auf das Gehirn.


Was kann man tun? Praktische Tipps für den Alltag

Auch wenn Mikroplastik allgegenwärtig scheint – wir sind dem Problem nicht hilflos ausgeliefert. Schon kleine Veränderungen im Alltag können helfen, die persönliche Belastung zu reduzieren:

  • 🥤 Trinken Sie Wasser aus Glasflaschen oder verwenden Sie Filter für Leitungswasser.
  • 🐟 Kaufen Sie möglichst regionale, unbelastete Fischprodukte – oder reduzieren Sie generell den Fischkonsum.
  • 🧼 Verzichten Sie auf Kosmetika mit Mikroplastik – achten Sie auf die Inhaltsstoffe.
  • 🧺 Verwenden Sie Waschbeutel (z. B. Guppyfriend), um Mikrofasern aus Kleidung im Abwasser zu reduzieren.
  • 🍽 Vermeiden Sie stark verarbeitete und verpackte Fertigprodukte.
  • 🌱 Setzen Sie auf saisonale, biologische und möglichst unverpackte Lebensmittel.
  • 🌬 Lüften Sie regelmäßig – am besten stoßweise mehrmals täglich –, um Mikrofasern und Feinstaub aus der Raumluft zu entfernen.

Diese Maßnahmen sind einfach umzusetzen – und helfen nicht nur Ihnen selbst, sondern auch unserer Umwelt.


Fazit: Wachsam bleiben – aber nicht in Panik verfallen

Mikroplastik ist ein ernstes Thema, keine Frage. Neue Studien zeigen deutlich, dass wir seine Auswirkungen auf unsere Gesundheit – insbesondere auf unser Gehirn – nicht unterschätzen dürfen. Dennoch gilt: Informiertes Handeln ist der beste Weg zur Vorbeugung.

Durch bewusste Entscheidungen bei Ernährung, Konsum und Alltagsgewohnheiten lässt sich die Belastung durch Mikroplastik deutlich verringern. Eine gesunde Lebensweise, ausreichend Bewegung und mentale Fitness stärken unser gesamtes System – gerade im Alter.


Weiterführende Links und Quellen

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