Umzug im Alter: Checkliste & Tipps für einen erfolgreichen Umzug

Ein Umzug im Alter kann eine große Herausforderung und gleichzeitig ein Neuanfang sein. Hier erhalten Sie Tipps und eine Checkliste, damit Sie Ihren Umzug erfolgreich meistern können. Jetzt reinlesen!

Im Alter kann es vorkommen, dass ein Umzug notwendig wird, um die Lebensqualität zu verbessern oder die Pflegebedürftigkeit zu gewährleisten. Dieser Übergang kann jedoch auch mit vielen Herausforderungen verbunden sein, sowohl für die betroffene Person als auch für die Angehörigen.

Gründe für einen Umzug

Es gibt viele Gründe, warum ein Umzug im Alter sinnvoll sein kann. Zum Beispiel aus Gründen der Barrierefreiheit, der Finanziellen Entlastung oder ein Tapetenwechsel. Hier folgt eine Übersicht:

  1. Veränderte Lebensumstände (z.B. Pflegebedürftigkeit, Einsamkeit)
  2. Finanzielle Veränderungen (z.B. Rentenbeginn, Verlust des Einkommens)
  3. Veränderungen im Wohnumfeld (z.B. zu großes Haus, ungeeignete Wohnlage)
  4. Gesundheitliche Gründe (z.B. Barrierefreiheit, nähere Anbindung an medizinische Versorgung)
  5. Wunsch nach einer neuen Umgebung/Abenteuer
  6. Familiäre Veränderungen (z.B. Umzug von Kindern oder Enkelkindern)
  7. Sicherheitsbedenken (z.B. in einer unsicheren Nachbarschaft wohnen)

Viele ältere Menschen leben allein

Der Verlust des Partners oder der Partnerin führt häufig dazu, dass ältere Menschen alleinstehend sind. Dies trägt dazu bei, dass der Anteil der Alleinlebenden unter älteren Menschen zunimmt. 2020 lebten beispielsweise mehr als die Hälfte (58%) der Menschen über 85 Jahren allein. Als alleinstehender und älterer Mensch kann dann eine räumliche zu Veränderung Sinn machen, wenn zum Beispiel eine Wohnung zu groß wird, das Gefühl von Einsamkeit entsteht oder eine Pflegebedürftigkeit einsetzt.

  • Zahl der über 65-Jährigen in Ein-Personen-Haushalten binnen 20 Jahren um 17 % gestiegen
  • 96 % der über 65-Jährigen leben im eigenen Zuhause, 4 % in Heimen
  • 55 % der Pflegebedürftigen sind 80 Jahre und älter
Quelle: Statistisches Bundesamt, https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/09/PD21_N057_12411.html

Neue Wohnung nach Bedürfnissen auswählen

Ein weiterer wichtiger Schritt ist es sicherzustellen, dass die neue Wohnung den Bedürfnissen und Anforderungen entspricht. Dazu gehört beispielsweise eine barrierefreie Wohnung, die es ermöglicht, sicher und unabhängig zu leben.

Hier ist eine Liste von Wohnformen im Alter:

  1. Eigenständiges Wohnen in einer eigenen Wohnung oder einem Haus
  2. Seniorenwohnungen, die speziell für ältere Menschen entwickelt wurden und in der Regel barrierefrei sind.
  3. betreutes Wohnen für ältere Menschen, die in einer eigenen Wohnung leben, aber dennoch Unterstützung durch Pflege- und Betreuungspersonal erhalten.
  4. Pflegeheime, die auf Menschen zugeschnitten sind, die rund um die Uhr betreut und versorgt werden müssen.
  5. Wohngemeinschaften bei denen mehrere ältere Menschen gemeinsam in einer Wohnung oder einem Haus leben und sich gegenseitig unterstützen.

Es gibt noch weitere Wohnformen die auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind. Wichtig ist, dass man sich frühzeitig informiert und die Wohnformen vergleicht, um die passende Wohnform für sich zu finden.

Erfahren Sie hier mehr über das Thema „Wohnen im Alter„.

Frühzeitige Planung

Ein wichtiger erster Schritt bei der Planung eines Umzugs ist es, sich frühzeitig mit den Anforderungen und Möglichkeiten auseinanderzusetzen.

  1. Überprüfen Sie Ihre aktuelle Wohnsituation und überlegen Sie, welche Anforderungen Ihre aktuelle Wohnung nicht erfüllt und welche Anforderungen Sie an Ihre neue Wohnung haben. Zum Beispiel, brauchen Sie mehr Platz, mehr Sicherheit, eine bessere Anbindung an medizinische Versorgung oder eine barrierefreie Wohnung?
  2. Finanzielle Überlegungen, ob Sie in der Lage sind, die Kosten eines Umzugs zu tragen und ob Sie eventuell Unterstützung benötigen.
  3. Recherchieren Sie mögliche Wohnformen und suchen Sie nach geeigneten Wohnmöglichkeiten, wie z.B. Seniorenwohnungen, betreutes Wohnen oder Pflegeheime. Vergleichen Sie die Angebote und besichtigen Sie die Wohnungen, um sicherzustellen, dass sie Ihren Anforderungen entsprechen.
  4. Überlegen Sie sich einen Zeitplan, wann Sie umziehen möchten und wann Sie mit der Vorbereitung beginnen möchten. Bedenken Sie, dass ein Umzug Zeit und Energie erfordert und dass Sie genügend Zeit haben sollten, um alles in Ruhe vorzubereiten.
  5. Organisieren Sie Unterstützung und überlegen Sie, wer Ihnen beim Umzug helfen kann. Mögliche Helfer können Freunde, Familienmitglieder oder Umzugsunternehmen sein.
  6. Informieren Sie Ihre Familie und Freunde rechtzeitig über Ihren Umzugswunsch, damit frühzeitig Pläne geschmiedet und damit verbundene Vorbereitungen getroffen werden können.

Sich Zeit geben

Neben den praktischen Aspekten ist es auch wichtig, die emotionalen Herausforderungen des Umzugs im Alter anzugehen. Es kann hilfreich sein, sich Zeit zu nehmen, um Abschied von der alten Wohnung und den Erinnerungen zu nehmen, die dort verbunden sind. Ebenso wichtig ist es, sich bemühen, so schnell wie möglich neue Kontakte in der neuen Umgebung aufzubauen.

Fazit

Insgesamt kann ein Umzug im Alter eine große Herausforderung sein, aber es gibt auch viele Vorteile und Möglichkeiten, die sich daraus ergeben. Mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung kann der Umzug zu einer positiven Veränderung im Leben führen.

Checkliste – Umzug im Alter

  1. Überlegen Sie sich im Voraus, welche Wohnform am besten zu Ihren Bedürfnissen und Ihrer körperlichen Verfassung passt. Prüfen Sie die Möglichkeiten einer eigenen Wohnung, einer Senioren-WG, eines betreuten Wohnens oder eines Pflegeheims und treffen Sie eine Entscheidung, die Ihrem Grad an Selbstständigkeit und Unterstützungsbedürfnis entspricht.
  2. Erstellen Sie ein Budget, um die Kosten des Umzugs zu bestimmen und nutzen Sie gegebenenfalls einen Umzugsrechner.
  3. Berücksichtigen Sie die Entfernung des Umzugs und achten Sie darauf, dass eventuell zusätzliche Regelungen wie Zölle bei einem Umzug ins Ausland gelten.
  4. Entscheiden Sie, ob Sie einen eigenen Transporter mieten oder ein Umzugsunternehmen beauftragen möchten, um Ihre Gegenstände sicher und effizient zu transportieren.
  5. Organisieren Sie sich Unterstützung, sei es durch Freunde oder ein professionelles Umzugsunternehmen.
  6. Besorgen Sie sich die notwendigen Umzugsmaterialien, wie Umzugskartons, um Ihr Hab und Gut sicher zu transportieren.
  7. Überlegen Sie sich, ob Sie sich von alten oder sperrigen Möbeln trennen möchten und nutzen Sie gegebenenfalls eine professionelle Möbelentsorgung.
  8. Bedenken Sie Ihre Möbel vorübergehend zu lagern, falls Sie eine Übergangszeit zwischen dem Auszug aus der alten und dem Einzug in die neue Wohnung haben.
  9. Denken Sie an die Endreinigung, um sicherzustellen, dass Sie die volle Mietkaution zurückerhalten. Dies kann entweder selbst durchgeführt oder von einer professionellen Umzugsreinigung übernommen werden.
  10. Vergessen Sie nicht rechtzeitig Ihre Adresse bei Versicherungen, Banken, Behörden und anderen Dienstleistern zu ändern, um sicherzustellen, dass alle Schriftverkehr und Abrechnungen an die richtige Adresse gesendet werden.
  11. Sich bemühen, so schnell wie möglich neue Kontakte in der neuen Umgebung aufzubauen.

Quellen

Statistisches Bundesamt:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/09/PD21_N057_12411.html

Malteser über Einsamkeit im Alter:
https://www.malteser.de/dabei/information-tipps/einsamkeit-im-alter-10-hilfreiche-tipps.html

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